Dieses Jahr entschieden wir uns mit unseren Urlaub für eine Verlängerung des Sommers. Es braucht nicht immer die Alpen, um sich in den Bergen auszutoben. Auch andere Gebirge haben ihre ganz besonderen Reize. Die Qual der Wahl fiel auf das Tramuntana Gebirge auf Mallorca. Und um ein wenig Abwechslung in unseren Jahresurlaub zu bringen, gab es im Anschluss noch einen Abstecher nach Barcelona. Es braucht für mich nur wenige Worte um die letzten 10 Tage zu beschreiben: Eine super schöne, abwechslungsreiche Insel mit einem krassen Gebirge und eine megacoole Stadt!
Ich lasse heute Bilder sprechen. 10 Tage waren wir unterwegs und haben dabei unzählige Kilometer und Eindrücke laufend, wandernd und durch Häuserschluchten latschend gesammelt.
Ein paar Tipps noch vorweg für all diejenigen, die sich auf Mallorca trailrennerisch austoben wollen. Wenn Ihr Eure Touren selber planen wollt, dann empfehle ich Euch diese beiden Literarien:
Wanderführer „Mallorca“ von Verlag Rother und die Topografische Karte „Serra de Trauntana“ von Verlag Editorial Alpina, S.L.. Die Wanderkarte Mallorca vom Kompassverlag kann man getrost in die Tonne kloppen (nicht falsch verstehen – Wanderkarten von Kompass sind im Alpenraum für mich immer die erste Wahl). Das musste ich schon recht schnell feststellen, denn diese hatte ich dabei. Zum Glück gab es jedoch in Port de Sóller (unsere Location auf Malle) die oben genannte Karte zu kaufen. In dieser Karte von Editorial Alpina sind alle markierten Wanderwege eingezeichnet und mit unterschiedlichen Farben hervor gehoben (Grün für den GR221, orange für den Rest). Alle anderen wie Forstwege, Feldwege, Steige (unmarkiert) ebenso. Bei diesen ist allerdings Vorsicht geboten: Man muss immer damit rechnen, das man vor einem verschlossenen Tor oder Zaun steht weil der Besitzer des Privatgrund nicht möchte, das hier irgendjemand durch latscht. Da bleibt dann nur eines: wieder zurück oder einen anderen Weg suchen, der dann – hoffentlich – nicht versperrt ist. Ein allgemeines Wegerecht wie in Deutschland gibt es auf Mallorca nicht. Die Steige sind meistens weglos und zum Teil sehr dürftig mit Steinmännchen markiert. Mir persönlich waren die Steige zu heikel. Die Steigungen des Tramuntana – gemessen an den Alpen – liegen eher im gemäßigten Bereich. Nichtsdestotrotz sind die Trails dort technisch durchaus anspruchsvoll und können auch kurzzeitig sehr steil sein. Das Tramuntana selbst ist sehr abwechlungsreich. Eines haben die Trails aber nahezu immer gemeinsam: sie sind steinig. Große Steine, kleine Steine, runde Steine, scharfkantige Steine, Geröll in sämtlichen Größen, verblockt, verpflastert. Fluffige Waldbodentrails gibt es nur in kurzen Abschnitten.
Markierungen findet man in Form von Holzschildern, Richtungspfeilen an Holzpflöcken, Pfeilen aus Steinen am Boden und natürlich Steinmännchen. Nicht so häufig gesetzt wie die Markierungen in den Alpen, doch völlig ausreichend. Wer sich auf dem GR221 bewegt, darf nicht von Einsamkeit träumen. Dort bewegt sich der größte Teil der Wanderer. Eigentlich wollten wir mal mit dem Bus nach Deiá oder Valdemossa und von dort nach Port de Soller zurück laufen – als wir jedoch die Menschenmasse an der Bushaltestelle sahen, entschieden wir uns spontan dazu um, eine andere Richtung einzuschlagen. Während wir unsere Wanderkarte studierten, wohin unsere Trailrunningreise stattdessen hingehen sollte, stellte sich bereits nach 5 Minuten heraus, dass das eine gute Entscheidung war – denn der Fahrer nahm gar nicht alle Wartenden mit weil der Bus voll war.
Immer ausreichend Flüssigkeit mitnehmen! Gebirgsbäche oder Wasserquellen im Tramuntana: Fehlanzeige. Berghütten (=Refugi) gibt es zwar, aber nicht so zahlreich wie im Alpenraum. Ebenso Tankstellen. Kleine Supermärkte sind dagegen in jeder Ortschaft zu finden, diese haben meistens auch 7 Tage in der Woche geöffnet.
Mietwagen erleichtert vieles. Es fahren zwar auch Busse in den näheren Umkreis, jedoch – je nachdem wo es hingehen soll – manchmal nur zweimal am Tag. Wer also etwas mehr vom Tramuntana und der Insel sehen möchte kommt um einen Mietwagen nicht herum. Ausserdem machen die Bergstrassen ungemein Spaß zu fahren 😉
Beste Jahreszeit um sich auf den Trails auszutoben: September bis Juni. Wobei wir Oktober bis Mai bevorzugen. September und Juni ist es schon um die 30° heiß.
- Unverkennbar: der GR221
- Holzschilder auf markierten Wegen
- Die minutengenaue Angabe der Wegdauer – äusserst amüsant 🙂
- Holzpflock mit Richtungspfeil
Wollte ich nicht Bilder sprechen lassen? Ok, jetzt geht´s los 🙂 Wir waren ganz am südwestlichen Zipfel von Malle, im zentralen Tramuntana rund um Port de Sóller sowie auf der Halbinsel Formentor im Nordwesten der Insel unterwegs. Und natürlich in Barcelona. Auch dort liessen wir es uns nicht nehmen, einen halben Tag lang die Trails auf den Hügeln über der Stadt zu erkunden!
Sant Elm – La Trapa – Torro de Cala en Basset
- sa Dragonera – die Dracheninsel
Biniaraix – Cúber – Biniaraix
- Coll de l´Ofre
- Cúber
- Aufstieg Cami Vell
- Blick ins Tal von Sóller
- Blick auf die Barranc de Biniaraix
- Cornador Gran
- Biniaraix
Rund um Port de Sóller
Formentor: Cala Murta und Cala Figuera
- Cala Murta
- Es Castellet
- Es Castellet
- Es Castellet
- Blick vom Coll de la Geneta
- El Fumat
- Stausee Gorg Blau
Port de Sóller – Cami Vell de Balitx – Coll de Biniamar – Port de Sóller
- Holzschilder auf markierten Wegen
Tossals verds
- Stausee Gorg Blau
- Puig Major
- Flugzeugwrack
- Flugzeugwrack
- S´Alcadena
- Pass Llis
- Refugi de Tossals Verds
- Die minutengenaue Angabe der Wegdauer – äusserst amüsant 🙂
Barcelona
- Stadi Olimpico
- Pünktlich um 18.00 Uhr wurde das Wasser abgeschaltet – Glück gehabt, das Bild entstand eine halbe Minute vor 18.00 Uhr 🙂
Fazit: es gibt noch so viel auf Mallorca und in den Hügeln oberhalb von Barcelona zu erkunden! Wir kommen wieder, das ist sicher. Zumal sich die Anreise mit 2h Flugzeit ab Stuttgart (egal ob Malle oder BCN) mit wenig Aufwand verbunden ist. Last Minute und Billigflieger machen es möglich, auch mal einen Kurzurlaub einzuschieben um den dunklen Monaten in Deutschland die kalte Schulter zu zeigen 😉
Hier geht es zu Katja´s Bericht!
Wunderschön!
Oh ja! Aber seit ich wieder zu Hause bin habe ich festgestellt, das Malle und BCN eine wirklich sehr schöne Abwechslung sind – das Herz aber eindeutig für die Heimat schlägt 😉
Malle ist echt eine schöne Ecke zum laufen. Gerade dann wenn es bei uns schon nix mehr ist mit kurzer Hose und Co.
Dazu kommt man schnell und günstig hin…echt eine super Alternative für verschneite Trails zu Hause. 😉
Allerdings! Malle ist klasse. Und im Sommer eh viiieel zu heiß 😀
Nachmittags kann man hier im Ländle derzeit noch in Shorts unterwegs sein, aber ich denke das hat sich bis Ende der Woche dann auch erledigt… zumindest für mich 😉
wow tolle Bilder 🙂 wir waren zwar mehr wandern aber mein Freund hat auch einige Trails ausprobiert, einfach eine tolle Insel 🙂
Danke 🙂 Wir haben auch einige Wanderungen dort unternommen – einfach eine tolle, und vor allem vielfältige Insel!