Seit ich mich der Trailrennerei und den Streben Erleben nach Langstrecken verschrieben habe, träume ich davon, einen 50k ohne veranstalterische Unterstützung – also autark in Eigenregie – und auf den Hometrails zu laufen. Aber irgendwie passte es nie so recht in den Kalender und ich hatte schon auch einen Heidenrespekt davor, natürlich auch einhergehend mit einer ordentlichen Portion Bammel solch Abenteuer auf mich zu nehmen, denn 50k sind 50k und da kann viel passieren.
Gestern war es dann soweit: Getarnt als letzte lange Kante für den in 3 Wochen stattfindenden ZUT stellten wir uns dem Abenteuer, einen HomeUltra ganz in Eigenregie zu laufen. Aussichtsreiche 56k mit 1700HM und einem Trailanteil über 60% lagen zwischen dem Start in Metzingen und dem Ziel: unser Zuhause.
Viel gibt es gar nicht zu erzählen. Ausser, das es unheimlich viel Spaß gemacht hat und sicherlich ein fester Bestandteil meiner Trailrennerei werden wird! Es gab keine nennenswerten Krisen, zwischen km 30 und 53 rollte es super. Die letzten 2 Kilometer waren zäh, das war aber der hohen Temperatur in den Häuserschluchten von Nürtingen geschuldet. Erst hier wurde das Anlaufen nach Geh- oder Stehpausen wackelig und schwer. Eine Bäckerei in Bad Urach und der Hohenneuffen sowie der Jakobsbrunnen dienten als Verpflegungsstationen.
Zu Zweit hat es Riesen Spaß gemacht, es war richtig toll (großes Danke an meine Frau, die solchen Unfug mitmacht ❤ ) und auch sicherer, unterhaltsamer, geborgener – aber irgendwann, ja irgendwann in naher Zukunft will ich die nächste Hemmschwelle überschreiten und so einen 50k auch mal tutti kompletti alleine durchziehen… Bis dahin wird jedoch noch viel Wasser den Neckar hinabfliessen und die kommenden Monate stehen ja auch jede Menge Abenteuer bereits im Kalender auf die ich mich nicht weniger freue. Trotzdem, so ganz ohne Druck unterwegs zu sein (no Cutoffs, no Zeitlimits, no DNF 😉 ) hat extremst was für sich. So ohne Veranstalter und in Folge dessen ohne die teilweise übertriebenen Verhätschelungen der Läufer, werden einzelne Aspekte des Langstrecken-Trailrunnings – wie Eigenverantwortung, Selbstständigkeit, reale nüchterne Selbseinschätzung der eigenen Fähigkeiten, Beurteilung der Tagesform ohne sich dabei was „Schön zu reden“, Orientierungsvermögen, Logistik uvm – zum A und O. Eine spannende Sache!
Zur Tour: Start am Metzingen Bahnhof (Startgeld 3,80€ für die Bahn)- Stausee Glems – Grasberg und ab dort immer an der Kante entlang: Grünfels, Rossfels, Olgafels, Sonnenfels. Durch die Hölle unterhalb der Rutschenfelsen hindurch, hoch über den Ameisenberg und Downhill über die Eppenzillfelsen. Gequert am Hang bis zu den Hannerfelsen auf halber Höhe, dann folgte bei km 27 VP1 Bad Urach. Von dort auf der anderen Seite des Ermstales über Nägelesfelsen, Buckleter Kapf an der Kante entlang dem HW1 folgend bis zu VP2 (km 41), Burg Hohenneuffen. Dann vollends über Balzholz und das Tiefenbachtal (hier gab es VP3, der Jakobsbrunnen, km 49) nach Nürtingen und somit nach Zuhause!
Hier geht es zu Katja´s Erlebnissen
- Stausee Glems
- Summit Grasberg
- Ausblick vom Grünfels
- Das Rossfeld
- Dettinger Höllenlöcher – diesmal dran vorbei statt mittendurch
- Dort hinten liegt Bad Urach, VP1
- VP2 in Sicht (Hohenneuffen), aber noch viele Kilometer entfernt
- Am Fohlenhof
- Grey Beauty
- In der Hölle
- Downhill Eppenzillfelsen
- Richtung Hannerfelsen
- Aufstieg zu den Nägelesfelsen
- Auf der anderen Seite des Ermstales – Blick zur Hölle
- Buckleter Kapf
- VP2 Burg Hohenneuffen – die 40k- Marke geknackt
- Nach Hause!
- letzter VP – der Jakobsbrunnen
- Fun 🙂
Sehr cool und wenn man so ein geniales Gebiet fast vor der Haustüre hat noch besser 🙂
Wollte dieses Jahr auch noch den Stuttgarter-Rössleweg als Privatprojekt machen, mal schauen ob das was wird.
Vom Rössleweg hab ich schon gehört bzw gelesen. Der geht einmal komplett um Stuttgart herum, oder?
Bei mir hat es auch eine Weile gedauert, bis die Idee in die Tat umgewandelt wurde 😉
Ich kann es jedoch äusserst empfehlen 😊
Muss man mal gemacht haben! Ich hab ja noch einen Solo-100k auf der Liste, den ich bestimmt mal machen werde, wenn’s reinpasst 😊
100k? Hihihi warum wundert mich das jetzt nicht 😊
Mit einer guten Planung – zumindest was die Logistik angeht – ist vieles möglich
Coole Sache
Habe auch schon zwei Solo-Ultras gemacht und finde es immer wieder genial. Ist echt etwas Besonderes
Hmm, irgendwie wollte er meinen ersten Kommentar wohl nicht. Falls doch, dann bitte löschen:
Ich habe auch schon zwei Homeultras hinter mir und finde das eine echt klasse Erfahrung.
Ein ganz besonderer Laufmoment!
Jetzt ist er da…hihi 😉
Ja, definitiv! Macht Spaß u ist mehr Abenteuer finde ich. Sicherlich nichts für alle Tage, aber so ab und zu… ganz besonders finde ich auch, dass das Ziel das Zuhause sein kann 👍
Ja geht einmal um Stuttgart rum, hab auch davon gelesen und war so angetan. 55 km, 1100 hm. Allerdings werde ich das vermutlich nicht komplett durchlaufen können, aber dann mach ich halt Gehstrecken dazwischen, bin ja nicht auf der Flucht 😉
Leider muss ich erstmal abwarten, was überhaupt noch möglich ist, das Sprunggelenk ist jetzt völlig geshreddert 😦
Gute Besserung! Gut Ding will Weile haben 😉
By the way – wir haben auch Gehpausen eingelegt, muss sein 😊
Danke Dir 😉
Meinen Respekt, davon träum ich noch, aber wer weiß….
Genau! Manche Dinge brauchen einfach ihre Zeit 😉