Die Zeit für die Ausdehnung der langen Kanten ist gekommen. Die Basis wird ausgebaut und auf die kommende Saison vorbereitet. Immerhin stehen (bisher) drei Marathon und zwei Ultratrails im Kalender, dazu wird sich auf jeden Fall noch mindestens ein weiterer Ultra in Eigenregie hinzugesellen. Während sich die Monate Januar und Februar immer so im +20k-Bereich bewegten, geht es nun die kommenden Wochen mehr in Richtung 30k und drüber.
Eine Runde, welche sich gut eignet, in Richtung 30k zu laufen, ist das Pralinenarmband. Hoher Trailanteil, einiges an Höhenmeter und schöne Ausblicke vom Hohenneuffen, dem Brucker Fels und dem Beurener Fels. Ein besonders wadenzwickerischer Anstieg, vom Bauernloch hoch zu den Parkplatzfelsen. Eigentlich laufe ich die Runde mit dem Hohenneuffen als Auftakt. Der Hochnebel ließ mich jedoch spontan um entscheiden und damit den Hohenneuffen als Finale an die Runde setzen. Ich hegte die Hoffnung, das sich ein paar Stunden später vielleicht doch noch der Hochnebel über der Burg auflösen würde und wir eine schöne Aussicht im warmen Sonnenschein genießen könnten. Denn der Blick am morgen auf die Webcams rund um den Hohenneuffen versprach doch gute Chancen. Die Burg selbst völlig vom Nebel verschluckt, kann man auf dem untersten rechten Bild erkennen, das auf der Hochfläche die Sonne schien, der Nebel hatte es sich jedoch direkt an der Kante des Traufs gemütlich gemacht:
Wir sind extra später los, nicht so früh am morgen, damit die Chancen auf einen sonnigen Tag höher standen. Bei dieser Wetterlage kann alles passieren und nichts lässt sich voraussagen. Entweder löst sich der Nebel auf oder nicht. Nicht ganz ging unsere Rechnung auf. Jedoch kamen wir dennoch – wenn auch nur kurz – in den Genuss von Sonne. Es ist immer ein zweischneidiges Schwert. Wetter sonnig – viele Leute unterwegs. Wetter bedeckt oder neblig – wenig Leute unterwegs. Nicht das mir der Hochnebel was ausmacht – jedoch lechze ich derzeit nach den vielen vergangenen Wochen Grau in Grau und häufigem Niederschlag nach jedem Sonnenstrahl. Die Freude auf den Frühling ist riesengroß! Ich finde es aber auch sehr angenehm, wenn am Wochenende wenig auf der Alb los ist und man die Natur und Stimmungen ohne „Störungen“ aufsaugen kann.
So ging es zuerst zum Bauernloch, dann hoch auf die Kante und auf dem HW1 nach Erkenbrechtsweiler um zur Baßgeige mit Brucker Fels und Beurener Fels zu gelangen. Generell ist es dort um einiges ruhiger als am Hohenneuffen und die Trails sind auch nicht gerade die schlechtesten 😉 Der Aufstieg vom Bauernloch hat sich die Garantie auf wadenzwicken redlich verdient. Nach dem Beurener Fels geht es den Trauf hinab (hier werden im unteren Teil die Oberschenkel kräftig von der Steilheit des Trails massiert) und einen Teil des Philosphenwegs genutzt, um erneut den Trauf zu erklimmen. Dort trafen wir auch für wenige Minuten die Sonne aber irgendwie liefen wir wohl in die falsche Richtung, denn kaum oben um die Ecke gebogen, wurde sie auch zugleich wieder vom Nebel aus unserem bunten Treiben ausgeschlossen. Dann folgten wenige Kilometer auf einem am oberen Teil des Hangs entlang schlängelnden Forstweg, bis der finale Aufstieg hoch zur Kante begann. Dort stößt man wieder auf den HW1 und wir ließen uns von diesem zum Hohenneuffen tragen. Heute hatte der Hochnebel die Schlacht um die Gunst der Burg gewonnen. Ausblick gab es keinen 😉 Wir nahmen die Traildirettissima nach unten und liefen zurück zu unserem Standard-Startpunkt, der Bahnhof in Linsenhofen. Insgesamt waren es 28k mit 1050HM, mit vollem Genuß inhaliert 🙂
- In der Kernzone (Biosphärengebiet Schwäbische Alb) Richtung Bauernloch, unterhalb des Hohenneuffen
- Bauernloch – immer ein kleines Abenteuer
- Der Wadenzwicker
- HW1 auf der Baßgeige
- Kein Ausblick vom Brucker Fels…
- … und auch auf dem Beurener Fels gab es nicht viel zu sehen.
- Putzig
- Sonne!
- Der Hohenneuffen im Blick…
- … jedoch kein Blick von Hohenneuffen 🙂
- Müde aber zufrieden und glücklich
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