Into the Wild

Getreu dem Motto: „War der Arbeitstag wild, dann muss der Trail noch wilder sein“ suche ich meinen Hometrail im Aichtal heim. Im Sommer ist dieser streckenweise ziemlich zugewuchert, manche Trails sind derzeit sogar gar nicht mehr passierbar. Über den Herbst und Winter bin ich hier nie mit trockenen Füßen nach Hause gekommen. Dann wird der Trail zum Offtrail. Matschgarantie, sogar im Hochsommer auch während langer Trockenperioden.

Für mich genau das Richtige, wenn ich mich so richtig einsauen will und/oder meine Beine einer Brennessel-Einreibung inkl. Brombeer-Kratzmassage unterziehen möchte. Mit Warpgeschwindigkeit den Müll des Alltages hinter sich lassen…

So geschehen am Mittwoch. Ab km8 fing mein rechtes Knie an zu muckern. Das hat es noch NIE getan. Bei km10 entschloß ich mich, mal die muckernde Stelle am Knie zu massieren… danach ging gar nichts mehr. Starke Schmerzen beim Laufen. Und die Ironie des Schicksals schlug gleich doppelt zu: das Ganze passierte selbsverständlich an dem Punkt der Strecke, welcher am weitesten von meiner Heimstatt entfernt liegt. Voller Schrecken und mit tausenden von Gedankenkreiseln im Kopf brach ich sofort den Lauf ab und machte mich gehend auf den Weg nach Hause. Anfänglich war das Gehen auch schmerzfrei, dieser Zustand währte jedoch nicht lange. Die letzten 1,5k waren übel und zu Hause kam ich fast die Treppen in den ersten Stock nicht mehr hoch. Was konnte das nur sein und woher kamen die Schmerzen überhaupt? Ich hatte mir weder den Fuß vertreten noch das Knie verdreht, war nicht weggerutscht oder sonstigen derartigen Fehltritten unterlegen… eine Überlastung kam auch nicht in Frage, hatte mein Körper die letzten Wochen seit dem Hartfüßler Trail doch genug Zeit, sich auszuruhen.

Zu Hause angekommen, ging ich erstmal unter die heiße Dusche, denn mir war mittlerweile ganz schön kühl. Am Mittwoch war es nicht sehr warm und oben auf dem Galgenberg weht auch immer der Wind und die Klamotten waren ja durch geschwitzt. Danach habe ich das Knie geflosst, sonst nichts. Kelly Starrett´s Theorien erscheinen mir logisch und plausibel und unterstreichen meine Meinung über die Selbstheilungskraft des Körpers. Sie ersparen Arztbesuche, Physiotherapeuten und Medikamente. Die wichtigsten Instrumente, die man dazu braucht, sind Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber der Signale, die unser Körper an uns sendet. Ein starkes Körperbewußtsein. Ein Beispiel für das Vertrauen in die Selbstheilung des Körpers: wenn nach einer Verletzung der Körper mit starker Durchblutung und damit verbundener Schwellung der betroffenen Körperpartie reagiert, dann hat das seinen Grund. Es handelt sich hierbei um körpereigene Sofortrettungsmaßnahmen und Schadensbegrenzung. Die starke Durchblutung beginnt sofort mit dem Abtransport der Abfallstoffe, welche, verursacht durch die Verletzung, sich im Gewebe bilden. Würde man nun – so wie die Schulmedizin es raten würde, mit Kühlung die verletzte Körperpartie behandeln, dann stockt die Durchblutung und die Abfallstoffe können sich erst so richtig im Gewebe festsetzen.

2h nach dem „Lauf“ war mein Knie bereits wieder weitestgehend schmerzfrei. Donnerstag und Freitag gab es Alternativsport in Form von Radfahren und Schwimmen. Beides, sowie das Gehen und Treppensteigen auf Arbeit verliefen beschwerdefrei. Heute habe ich dann wieder Laufen getestet. Das Knie gab keinen Muckser von sich während der 12k Runde auf den Isartrails. Vorsichtig war ich trotzdem unterwegs und diese Vorsicht werde ich auch noch beibehalten. Im Kopf habe ich mich nämlich noch nicht befreit, das dauert wohl noch ein paar (hoffentlich!) beschwerdefreie Läufe. Die einzigste Erklärung, die ich bisher für die Schmerzen habe, ist, das sich wahrscheinlich eine Faszie verklebt hatte. Das kommt bei mir häufiger nach einer längeren Laufpause vor. Mein Körper mag einfach nicht frei von Bewegung sein 🙂

Nun geht es ins Tapering für den ZST XL. Auf dem ich hoffentlich um diese Uhrzeit in genau einer Woche noch voller Elan, Lust und Spaß, mit Freude in den Bergen sein zu dürfen und vor allen Dingen gesund unterwegs sein werde!

WC1

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