Your biggest challenge isn´t someone else. It´s the ache in your lungs and the burning in your legs, and the voice inside you that yells „can´t“, but you don´t listen. You just push harder. And then you hear the voice whisper „can“. And you discover that the person you thought you were is no match for the one you really are. -unknown.
Der Neckar führt seit gestern Hochwasser – gespeist vom Schmelzwasser der Schwäbischen Alb. Schon gestern konnte ich sehen, das der Jusi nun fast schneefrei ist, ein kleiner Rest Schnee tummelt sich noch am Gipfel. Beste Voraussetzungen, endlich meine Challenge in Angriff zu nehmen. Das *in Geduld üben* hat endlich ein Ende. Das Wetter ist heute – entgegen der Vorhersagen – stabil. Tief blauer Himmel und Wind. Erst gegen Mittag zogen kleine Wolkenfelder auf. Auf Arbeit herrschte heute mal zur Abwechslung ein ruhiger Tag. Ich nutze die günstigen Bedingungen und baue ein wenig Überstunden ab. Der Jusi wartet! Ich habe mir vorgenommen, wenigstens den bisherigen Rekord von 7 x Up&Down einzustellen…wenn nicht sogar zu brechen. Aber erstmal gucken, wie es so läuft. Wenn ich die ersten fünf mal gut hoch komme, weiß ich das es möglich ist.
Der Wind ist relativ kühl, aber das Thermometer zeigt 10° an. Deshalb greife ich heute zum ersten Mal für dieses Jahr zur Short, ohne eine lange oder 3/4 Tight darunter zu tragen. Dazu Kompression in Form von Calfs und Quads. Die Jacke kommt in den Rucksack, für alle Fälle. Musik in die Ohren und los geht´s, erstmal den obligatorischen Kilometer zum einlaufen. Das erste Mal rauf zum Gipfel benötige ich immer, um den Rhythmus zu finden. Geht gut und fühlt sich gut an. Der Downhill – ein Traum! Kein Eis mehr auf der Strecke, runter fetzen ist wieder angesagt und macht einen riesen Spaß 🙂 Mir kommen ein paar junge Leute entgegen, sie sind gekommen um am Gipfel des Jusi zu slacklinen. Sicherlich ein cooler Spot dort oben um über eine platte Leine zu balancieren. Als ich zum dritten Mal oben ankomme, frägt mich eine davon, wie oft ich denn jetzt schon oben war und wie oft ich denn noch hoch wolle? Ich antworte ihr, das ist das dritte Mal und ich komme sicherlich noch einige Male zu ihnen hoch, so viel wie geht. Wir haben alle unseren Spaß, jeder auf seine Art. Nach dem vierten Mal beschließe ich, dem Hungerast vorzugreifen und greife zu einem Gel. Nur einen Mund voll davon, mit Wasser runter gespült. Den Rest des Gels deponiere ich an meinem kleinen Gipfelstein, der für mich das Ziel im Uphill markiert. Ich fühle mich immer noch prima. Beim fünften Mal hoch melden sich leise meine Oberschenkel, es ist aber noch im Rahmen. Ich denke darüber nach, das wenn ich dann mal diese zehn Mal hoch in Angriff nehme, nun ja erst die Hälfte hätte….au Backe, das wird glaub ich schon ein Brocken für den noch mehr Training nötig ist. Beim sechsten Mal werden die Oberschenkel schon lauter. Ab jetzt wird bei jedem Mal mehr hoch der Schmerz und die Ermüdung der Muskulatur überproportional heftiger als das vorherige Mal hoch. Konditionell habe ich überhaupt keine Probleme, aber die Muckis sind noch nicht reif. Jedoch – da geht noch was! Ich bin das siebte Mal oben – nun habe ich meinen eigenen Rekord eingestellt, den ich ziemlich genau vor einem Jahr aufgestellt habe. Das Gel ist alle und mein Magen möchte auch gerade nichts weiter mehr haben. Jetzt bin ich schon so weit gekommen – da lass ich mir einen neuen Rekord heute nicht nehmen. Einmal muss noch! Der Downhill wird nun auch schon wackelig, ich muss ein paar Gänge raus nehmen, komme heil unten an. Jetzt hilft mir die Psychologie: „nur noch ein LETZTES Mal“ sind meine Gedanken und genau diese geben die letzten Kräfte frei. „Nur noch ein letztes Mal“ beflügelt, das kenne ich noch aus meiner Schwimmwettkampf-Zeit. 100m Kraul Sprint auf der 25m-Bahn…die ersten zwei Bahnen gehen gut, man hat noch Kraft und die Lunge pfeift noch nicht. Dann folgt die Wende in die dritte Bahn, die immer die Schlimmste ist, denn dort lassen die Kräfte und die Kondition beträchtlich nach – alles schmerzt und der Puls pocht im ganzen Leib, die Lunge pfeift aus den letzten Löchern und man hat das Gefühl auf der Stelle abzusaufen. Irgendwie überlebt man dann diese dritte verdammte Bahn und man hat nur noch die vierte Bahn vor sich – die fühlt sich dann wieder leichter an, weil man ja weiß, das es die LETZTE ist.
Ich komme ein achtes Mal oben am Gipfel an – ich habe es geschafft! Alter Rekord eingestellt, neuer Rekord aufgestellt. Acht Mal Up&Down ohne eine einzige Gehpassage 🙂
Den letzten Downhill habe ich noch genutzt, um ein paar Impressionen von heute mit zu bringen – der Himmel trug dann die deutlichen Zeichen des aufkommenden Tiefdruckgebietes
- Letzte Schneereste am Gipfel
- Blick Richtung Westen
- Blick (nach Osten) bis zu den Kaiserbergen
Richtig cool, wie Du es immer schaffst, noch einen drauf zu setzen! Bin sehr stolz auf Dich von meinem „Krankenlager“ aus! ♡ :-*
Danke! Gute Besserung ❤ :-*
Da werden die 10 bald purzeln 🙂
LG
Christian
Na das wird schon noch ne Weile dauern…die Oberschenkelmuskulatur ist noch nicht stark genug 😉
Hallo Neckarine!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser starken Leistung.
Papa
Danke Papa! Die Oberschenkel erholen sich so langsam…;-)