Die theoretische Phase der Vorbereitung für 2015 ist abgeschlossen, die Marschpläne und das Trainingsgerüst für 2015 steht. Ich bin kein Freund von detaillierten Trainingsplänen, jedoch braucht´s dann doch ein klein wenig Struktur um für den Wettkampfsaison-Höhepunkt gewappnet zu sein. Trailrennen nach Lust und Laune steht zwar immer noch ganz oben im Kurs (und die ist so groß, das mühelos das Saisonziel erreicht werden kann), jedoch wollen auch die ganz alltäglichen Termine, Verwandschaftsbesuche, Geburtstage, berufliche Verbindlichkeiten, eigene Trailrunprojekte und die im Training nötigen Regenerationsphasen mit unter den Hut gebracht werden. Dazu kommen ja noch unsere beiden Wohnorte, zwischen denen wir am Wochenende pendeln. Um nicht den Überblick zu verlieren haben wir uns für dieses Jahr folgendes Instrument der Visualisierung ausgewählt:
Einen Plakatkalender, auf dem wir auf einem Blick sehen können, was Woche für Woche bis Juni ansteht. In doppelter Ausführung natürlich und so in unseren Wohnungen plaziert, das wir sie täglich im Blick haben. Die Event-Termine sind grün gemarkert, der Urlaub gelb, die Wochenenden, an denen entweder lange Läufe, Koppelläufe (z. Bsp. Samstags 30k und sonntags 20k) oder Stirnlampenläufe (beim ZST XL werden wir auf jeden Fall in die Nacht laufen und nicht mehr zu den Daylight-Finishern gehören) sind rot markiert. Wir haben unsere Trailrun-Events dieses Jahr so gewählt, das sie aufeinander aufbauen bis zum Höhepunkt, den ZST XL. Der T40 und der Urlaub auf Madeira wird der letzte lange Lauf bzw. die „Gipfelphase des Trainings“ vor dem RAG Hartfüssler sein, der Hartfüssler für den ZST XL. Nach dem Hartfüssler sind 1-2 Wochen für die Regeneration eingeplant um dann nochmal genug Zeit zum „auffrischen“ und „spezialisieren“ (Stichwort Stirnlampenläufe und Koppelläufe) für den ZST XL zu haben. Mit einer Toleranz innerhalb 2-3 Wochen, damit wir nicht auf ein bestimmtes Wochenende festgelegt sind. Man weiß ja nie was so alles passiert….vielleicht braucht´s mehr Regeneration oder Ausheilung einer Verletzung, Auskurieren eines Infektes (nach dem Karwendellauf hatte es mich böse im Gedärm erwischt), dann ist das Wetter womöglich richtig doof (vor dem Basetrail 2013 bin ich haarscharf dem Hochwasser entkommen, es fehlten nur wenige Zentimeter das es sich der Neckar in unserem Keller gemütlich gemacht hätte) oder sonst irgendwas. Angehängt am Kalender ist der Trainingsplan, den Tanja Kordys für den ZST erstellt hat. Nicht, um uns genau daran zu halten – das würde ich eh nicht schaffen – sondern um mir Ideen für Intervalle, Bergsprints etc. zu holen, sich immer wieder mental damit auseinander zu setzen und vor allen Dingen die Regenerationswochen einzuhalten.
Ab Juli bleibt dann Zeit um die Münchner Hausberge weiter zu erkunden, die Estergebirgsquerung wollen wir endlich machen und im Oktober geht´s dann für eine Woche an den Achensee. Der Fokus 2015 liegt auf die Berge, die wir gut mit der Bahn und Öfis von München aus erreichen können, denn am Ende diesen Jahres werden wir die Münchner Behausung aufgeben und aus zwei Haushalten einen machen 🙂 ❤ Deshalb heben wir uns die Schwäbische Alb und das Allgäu für die nächsten Jahre auf – ganz nach dem Motto: „Man muss die Feste Trails feiern laufen, wie sie fallen gut erreichbar sind“.
Ganz wichtig für mich ist, um überhaupt einen Marathon oder Ultra im Rahmen eines Events finishen zu können, einen eigens erstellten Marschplan in der Tasche im Rucksack zu haben. Die sehen dann im Einzelnen so aus:
Die Höhenprofile, an denen ich die VP, die Distanzen jeweils dazwischen, die Cut Off Zeiten und den Zielschluss eintrage. Beim T40 sind bereits die detaillierten Streckendaten online, und da dieser viel mehr negative als positive Höhenmeter aufweist, habe ich die Ab- und Aufstiege gleich mit eingetragen. Das Ganze wird dann mit transparentem Klebeband wasserfest gemacht und landet beim Wettkampf (ich mag dieses Wort nicht…Event ist besser) immer sofort griffbereit in einer der vorderen Taschen im Rucksack. Ich laufe dann mental nicht die ganze Strecke, sondern fokusiere immer nur den nächsten Abschnitt und „hake“ quasi einen nach dem anderen ab, solange bis kein Abschnitt mehr abzuhaken ist und schwupps – schon bin ich im Ziel 🙂 Diese Strategie hat bisher sehr gut funktioniert. Ich glaube, das es wirklich wichtig ist, sich immer wieder im Vorfeld mit der Strecke auseinander zu setzen um nicht allzu böse Überraschungen überwinden zu müssen (beim Karwendellauf hatte ich geschlampert und gleich die Rechnung dafür präsentiert bekommen – es war verdammt hart am letzten Anstieg 😉 )
So, und jetzt muss ich nur noch irgendwie diesen *Bäh-Winter* hinter mich bringen, denn die Sehnsucht nach wärmender Sonne, Frühling und schneefreien Alpen wächst täglich in mir. Ich hoffe, das die ersten frühlingshaften Tage sich hier im Mittelgebirge bereits in einem Monat breit machen…da kann man die Trails richtig rocken, sie sind laubfrei aber noch nicht überwuchert *freu*. Besonders schlimm mit der Sehnsucht nach den hohen Bergen wird es für mich, wenn auf der Schwäbischen Alb bereits der Frühling eingezogen ist und die Trails der Alpen noch unter einer hohen Schneedecke vor sich hin dösen…greißlich ist das, echt.