Obwohl es bereits wieder in den Beinen juckt, zogen wir von der Vernunft gesteuert heute aktive Regeneration vom Sonntag mit gemäßigter Belastung in Form einer kleinen Wanderung am Nachmittag der Trailrennerei vor. Der Herbst zeigte sich nochmals von seiner schönsten Seite. Die Runde ging um und über den Jusi und das Hörnle. Dabei haben wir gleich die Gelegenheit genutzt, unbekannte Trails zu checken und mit den altbekannten Trails zu verbinden…heraus kam eine Strecke, die demnächst unbedingt im Laufschritt unter die Beine genommen wird! Schon lange war ich nicht mehr am Jusi, das letzte Mal zum Sonnenaufgang gucken mit Freunden.
Zuerst ging es über den Gustav-Ströhmfeldt-Weg hoch auf den Jusi und über das Hörnle bis zum Schillingskreuz.
Die Stimmung im Wald war fantastisch. Ich finde es auch immer ganz besonders nett, wenn die Herren und Damen der Forstbürokratie sich schöne Namen für Gemarkungen einfallen lassen 😉
Am Schillingskreuz war dann unser Wendepunkt. Zwei Varianten standen zur Auswahl: entweder nach Norden hin absteigen in den kalten Schatten, oder nach Süden ins Ermstal hinunter. Wir entschieden uns für die Südvariante – ein unbekannter Trail lag zu unseren Füßen und wir würden viel Rückweg in der Sonne verbringen können. Der Trail führte uns zu einem Parkplatz oberhalb von Dettingen und dann ging es auf einem Forstweg immer am Hang entlang. Von dort zweigte dann wiederum ein Trail ab, der uns den Berg wieder hinauf führte. Eine schöne Steigung, die gut laufbar aber fordernd ist und wiederum im laubfreien Downhill Spaß und Geschwindigkeit vom Feinsten verspricht…
Oben angekommen, stößt man wieder direkt auf den Gustav-Ströhmfeldt-Weg. Anstatt aber auf diesen Weg wieder einzubiegen, überquerten wir diesen und es ging auch gleich nach unten. Mir ist diese Trailkreuzung noch nie aufgefallen, obwohl ich dort schon so oft und zu jeder Jahreszeit unterwegs war! Das kommt davon, wenn man jeden Meter vor sich permanent scannen muss um nicht zu stolpern, hinzufallen oder mit dem Fuß umzuknicken 😀 Nur ein kleines, etwas verstecktes Schildchen gibt die Richtungen des querenden Trails an.
Unten kommt man dann genau am Ostrand des Steinbruch vom Hörnle raus. Der Steinbruch ist gesperrt und überall mit Zäunen gesichert, oben sowie auch unten. Von oben weil dort schon so mancher in Suizidabsicht runter gesprungen ist und von unten das wohl kein Kletterer auf die Idee kommt, da aufzusteigen. Und um Abenteurer, Neugierige und spielende Kinder zu schützen, das selbige nicht von losem Gestein aus dem Bruch erschlagen werden. Vor Littering muss dieses Areal sicherlich auch geschützt werden. Der Berg ist vernarbt und die Natur darf ihn nun heilen. Wären die Dettinger Bürger 1956 nicht dermaßen auf die Barrikaden gegangen, gäbe es das Hörnle heute gar nicht mehr. Es wäre sonst dem Steinabbau zum Opfer gefallen. Selbst für 1 Million D-Mark und diversen anderen Vergünstigungen liessen sich die tapferen Dettinger damals nicht kaufen und kämpften für den Erhalt ihrer Kulturlandschaft und die Natur. Heute ist das ganze ein Naturschutzgebiet und Trailparadies fernab des HW1.
Dann folgte ein kurzes Stück Asphalt, und schon begann wieder ein kurzer Anstieg hoch zum Sattelbogen und abermals querten wir den Gustav-Ströhmfeldt-Weg.
Ein kurzes Stück Trail, dann auf einem Waldweg am Südhang des Jusi entlang mit einer wunderschönen Aussicht ins ganze Ermstal. Am Talausgang durften wir Gäste eines wunderschön langsam anfangenden Sonnenunterganges sein
Das letzte Mal hoch auf den Jusi – auf einem Trail, den ich nur von der Karte bisher kannte
Mit dem letzten Tageslicht nahmen wir dann den Abstieg welcher gleich dem Aufstieg war. Dieser Jusi mit seinem awesome Trail ist für mich DER Up&Downhill der Schwäbischen Alb überhaupt 🙂 By the way – ich muss unbedingt mal wieder an meiner Challenge arbeiten…..heute habe ich so richtig Lust darauf bekommen!
Zur visuellen Verdeutlichung der Strecke (ca. 12k/700HM):
Simone, wir sollten mal wieder am Jusi laufen. Einige deiner Trails bin ich schon gelaufen aber man entdeckt doch oft wieder neues 🙂
Ja! Vllt bekommen wir ja DIE Trailrunde am Jusi und Co zusammen gebastelt hin….einen Trail vom Sonnenaufgangs-Lauf habe ich nämlich nicht wieder gefunden – also den Eingang nicht, den Ausgang später dann glaube ich schon 😉 Einmal hörte ein Trail mitten im Wald auf und wir mussten „Barkeley-like“ den Hang hinauf 😀
Schön!
Wir hatten auch verdammt viel Dusel mit dem Wetter – es war der einzigste Tag der Woche ohne Hochnebel 😉