Freitag – Feiertag in Deutschland. Die Blechlawine ist in den Alpen angekommen. Wir verzogen uns nach Österreich, genauer gesagt nach Lermoos. Das österreichische Antlitz der Zugspitze betrachten. Bestens dafür geeignet: der Daniel (2340m). Keine Ahnung wo all die *verlängertes Wochenende Urlauber* hin sind – am Daniel sind sie auf jeden Fall nicht. Später wundert es uns auch nicht mehr: für diese Bergtour braucht man alpine Erfahrung und Kondition. Denn den Daniel kann man nur mit eigener Muskelkraft erklimmen – keine Bergbahn weit und breit. Ein Garant dafür, das keine gehfaulen FlipFlop-Touristen unterwegs sind.
Wir starteten am Bahnhof von Lermoos und begaben uns direkt in den Anstieg zur Tuftlalm über einen im unteren Teil sehr steilen Steig.
An der Tuftlalm entschieden wir uns, direkt auf den Daniel weiter aufzusteigen. Zuerst in einem lichten Nadelwald, dann durch Latschenkiefern mit kleinen Klettereinlagen und oben hinaus wird es verblockt und geröllig.
Am Gipfelgrat geht es „stufig“ über die aufeinander gefalteten Gesteinsschichten. Das Gestein hat eine sehr raue Oberfläche und bietet deshalb von Natur aus schon allerfeinsten Grip. Die Kanten sind ziemlich scharf – zwar nicht so das es die Haut schneidet – jedoch werden die Nervenzellen in der Hand schnell gereizt so das sie ihr Schmerzsignal aussenden.
Die meiste Zeit im Aufstieg war es sonnig, es bildeten sich um die Gipfel jedoch immer wieder Wolken, die sich rasch zusammen zogen und genau so rasch wieder aufrissen. Eine ständig wechselnde Szenerie. Porno!
Uns hat der Gipfel des Daniel dann Wolken verhüllt empfangen 😉
Nur der Blick in Richtung Norden, in die Ammergauer Alpen war frei. Ziemlich kühl war es da ohne Sonne, deshalb haben wir uns nur zwei Riegel mampfend lang dort aufgehalten.
Das Panorama auf die Zugspitze und die Mieminger Kette konnten wir bereits im Aufstieg ausgiebig geniessen.
Danach sind wir über die Upsspitze (2302m) gequert um dann zum Grünen Ups (1852m) abzusteigen. Hier geht es oberhalb der Baumgrenze teilweise weglos durch das Gelände, die Markierungen sind sehr spärlich angebracht. Am besten ist es dort oben, das man sich an den Steinmännchen orientiert. Wenn allerdings dort dichter Nebel herrscht wird es ziemlich abenteuerlich. Der Abstieg durch die Latschenkiefern ist oft sehr steil.
Ab dem Grünen Ups kann man auf einem tollen Downhill zur Tuftlalm laufen und von dort aus über den Kerletalsteig hinab ins Tal.
Danach ging es auf dem Panoramaweg zurück nach Lermoos.
Eine wirklich schöne Bergtour, die ich nur empfehlen kann!