Harmlos beginnend und in einer harten Nuss endend – das war der Karwendellauf für mich (52km, 2300HM). Ich hatte im Vorfeld eine Zeit von sub 10h angepeilt – gefinisht habe ich in 08:35h. Dies war nicht die einzigste Überraschung, die dieser Lauf für mich im Gepäck hatte. Aber erst der Reihe nach…
Bereits um 02.00 Uhr Samstag in der Früh klingelte unser Wecker. Frühstücken, 3 Leute durch ein Bad schleusen, letztes und finales Packen der Rucksäcke. Um viertel nach 3 Uhr fuhren wir dann bei leichtem Regen in München los nach Scharnitz. Immer mal wieder wurde der Regen stärker, dann wieder leichter, dafür jedoch stetig. Ziemlich anstrengend für mich, so mitten in der Nacht bei solchen Verhältnissen Auto fahren zu müssen. Mei, hilft aber alles nix – da muss man durch. Ich gebe zu, ich hegte ständig einen kleinen Funken Hoffnung, das es vielleicht doch wenigstens zum Start um 06.00 Uhr mal für eine Weile mit regnen aufhören könnte…ich hab kein Problem mit Regen, aber ich mag es jetzt nicht so sehr, wenn ich schon durchnässt bin, bevor ich überhaupt richtig warm gelaufen bin. Es blieb jedoch bei der Hoffnung.
Um kurz vor 05.00 Uhr waren wir dann in Scharnitz und machten uns sogleich auf den Weg zur Startnummernausgabe. Katja und ich waren in der Kategorie Lauf gemeldet, mein Papa in der Kategorie Marsch. Am Start war mal richtig was los – insgesamt 1800 Läufer, Nordic Walker und Wanderer tummelten sich im Startbereich. Die Zeit verging wie im Flug, wir verabschiedeten uns und wünschten uns einen schönen Tag. So sahen wir uns alsbald in der Startbox stehen. Katja und ich waren ziemlich irritiert – es war noch Nacht und keiner um uns herum hatte eine Stirnlampe auf dem Kopf?!? Waren wir etwa die Einzigsten mit Lampe? Auf Grund der starken Bewölkung würde sich die Dämmerung ja auch noch etwas hinziehen…komisch. Eine Pflichtausrüstung gibt es beim Karwendellauf nicht. Darum darf man sich auch dort nicht wundern, das einige Teilnehmer (zum Glück wenige) mit Strassenlaufschuhen und/ oder ohne Trinkvorrat oder ähnlichem auf der Strecke unterwegs sind. Aus meiner Sicht beides leichtsinnig, unangemessen und alles andere als eigenverantwortliches Handeln.
Pünktlich um 06.00 Uhr wurden wir via Start-Kanonenschlag auf die Strecke geschickt. Erst Asphalt, dann Forstweg. Ein nicht enden wollender Forstweg – aha, deshalb also keiner mit Stirnlampe. Der Weg bot keine Unregelmässigkeiten, bei denen Licht nötig gewesen wäre. Das Wichtigste konnte man erkennen. Ganze 23km lang geht es auf einem Forstweg ins Karwendel hinein, bis kurz vor VP3 am kleinen Ahornboden. Puuuh, was für ein Hatscher bis VP2. Die ersten 500HM verteilen sich auf knapp 19km bis VP2 am Karwendelhaus. Also weitestgehend laufbar. Am VP1 nach knapp 10km packte ich mir Musik auf die Ohren. Was super klasse war, es gab an jedem VP warmen und sehr leckeren Kräutertee. Überhaupt, die VP waren ausreichend bestückt: Obst in Form von Bananen, Äpfeln, Fruchtriegel, Schinken- und Käsebrote, Suppen, Kekse, Wasser, Holundersaft und Kräutertee. Ok, nicht alles unbedingt für Läufer und insbesondere für mich geeignet, aber es sollten ja Alle auf ihre kulinarischen Kosten kommen. Dann kam eine echte Folter für Vollblut-Trailrunner: Der Anstieg zum Karwendelhaus erfolgte immer noch auf einem Forstweg…wunderschöne kleine Trails zweigten davon ab aber wir durften sie nicht benutzen…das war schwer. Auf Grund des anhaltenden Regens versteckten sich die Gipfel des Karwendels in den Wolken. Den Teil der Berge, den man jedoch sehen konnte erzeugte eine schöne Stimmung.
Mein linker Fuß mit der leicht gereizten Plantarsehne tat vom ersten Schritt an weh. Nur leicht, aber der Schmerz war da. Ich entschied, erstmal abzuwarten ob sich die Schmerzen bis zum VP1 verschlimmern würden um dann ggf. abzubrechen. Das taten sie nicht, sie gingen aber auch nicht weg. Am VP1 entschied ich dann, erstmal weiter zu machen. Sollten die Schmerzen stärker werden würde ich – je nachdem wie weit ich gekommen wäre – entweder zurück zum Auto wandern oder mich bis zur Eng bei km35 durchkämpfen und dann aussteigen. Ich ließ es einfach mal auf mich zukommen…Lotterie mit meiner Gesundheit zu spielen ist eigentlich nicht meine Art. Ich verbuchte das Ganze einfach als „Erfahrung sammeln“, „Herausforderung stellen“ und „Grenzenerweiterung“.
If vou never try – you´ll never know – what you are capable of
Nach VP2 begann der erste Downhill. Auf einem Wanderweg ging es hinab zu VP3, der bereits nach weiteren knapp 6km erreicht war. Hier musste man dem Weg schon ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken und der Lauf begann, interessant zu werden. Der anhaltende Regen tat sein Übriges dazu, jeder Wiesenabschnitt wurde zur Matsch- und Wasserschlacht 🙂
Ab VP3 wurde es immer trailiger. Zuerst ein gemäßigter Anstieg auf einem schönen Trail,
dann folgte ein Abschnitt auf mir nicht unbedingt Freude bereitenden Breitweg-Steilrampen. Solche Abschnitte will ich immer nur hinter mich bringen…zum Glück kam dann relativ schnell der Abzweig des Fußpfades hoch zur Falkenhütte auf 1847m Höhe.
Diese lag verschluckt in den Wolken – keine Chance, die Laliderer Wände geschweige denn irgendeinen Berg oder Felswand zu sehen.
Hier am VP4 gönnte ich mir eine Kartoffelsuppe und natürlich wie an jedem VP die obligatorischen 2 Becher warmen Tee. Die mittragende Trinkblase war für die Reserve, meine Softflask mit Iso füllte ich regelmäßig an den VP auf.
Nun kam der erste richtige Trail-Downhill – zwar relativ kurz, denn es folgte sogleich wieder ein Gegenanstieg hoch zum Hohljoch und erst dann ging es hinunter zur Eng auf 1227m am Großen Ahornboden.
35km waren geschafft und es war erst halb zwölf. 5 1/2 Stunden hatte ich bis hier gebraucht, ich war zufrieden mit meiner Leistung und so langsam wurde mir auch klar, das ich einiges unter 10h für die 52km bleiben kann. An der Eng gab es die berühmte Heidelbeersuppe – und ich muss sagen – ja, diese Suppe hat sich ihren Promistatus redlich verdient. Die ist sowas von lecker!!! Miam miam miam 🙂 Ich fühlte mich gut, mein Fuss war auch noch gleich – leichter stetiger Schmerz aber nicht stärker werdend. Ab hier hat man noch 17km vor sich, einen Anstieg und danach geht´s nur noch bergab…An einem Riegel kauend und ohne langes Nachdenken entschied ich mich das Ding Karwendellauf in seiner ganzen Länge zu rocken. Genau an diesem Punkt habe ich im Nachhinein eine Erfahrung mit einer sehr wichtigen Schlussfolgerung gemacht: Ich werde niemals, wirklich niemals mehr wieder einen Streckenabschnitt während eines Ultras oder ähnlichem Unterfangen mit den Gedanken „nur noch ein Anstieg…blablabla…nur noch dann runter …blablabla…nur noch…blablabla“ schön denken.
Am Anfang war der Anstieg noch harmlos – wieder ein breiter Weg, die Steigung erträglich. Ab und an hatte man wenig Grip auf dem losen Schotter, was mit 35km in den Beinen dann nicht ganz so toll ist – aber alles im Rahmen.
VP 6 (Binsalm) kam relativ schnell und etwas mehr als ein Drittel des Anstieges war geschafft. Kurz danach zweigten wir wieder auf einen wirklich schönen Trail ab.
Ich merkte, das ich ein wenig Energienachschub nötig hatte und gönnte mir ein Gel für den Rest des Anstieges. Ich weiß nicht warum – auf jeden Fall hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, das ich mich im längsten und steilsten Anstieg des ganzen Karwendellaufes befand welcher so langsam anfing, mich mürbe zu machen.
Hier musste ich kämpfen – immer mal schaute ich nach oben – aber da wir uns schon wieder mitten in den Wolken befanden war überhaupt nicht ersichtlich, wie weit es noch hoch ging – es war nur klar, das es noch weit hoch ging und das es immer steiler und nasser und matschiger wurde. Um mich nicht völlig in negativer Umnachtung zu finden, beschloss ich, nicht mehr weiter nach oben zu schauen. Ich fokussierte mich nur noch darauf, in anhaltendem gleichen Rhythmus aufzusteigen und das solange, bis es nicht mehr weiter hoch ging. Irgendwann würde dieser Punkt kommen (Binssattel, 1903m und höchster Punkt der Strecke) – das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Dann hörte ich nach einer gefühlten Ewigkeit Stimmen, sah ein Zelt und die Bergwacht – dann, endlich – war da doch tatsächlich der ersehnte höchste Punkt erreicht! Nun also nur noch bergab…..schon wieder dieses trügerische „nur noch“…..ich muss mir das echt und ganz dringend und wirklich abgewöhnen, dieses doofe „nur noch“-Gedankenmuster. Nicht gut!
Natürlich war der Abstieg genauso steil und schwierig wie der Aufstieg und die Erschöpfung machte sich so langsam breit in mir. Ich betete, das der Trail an Technik verlor. Alles war aufgeweicht, rutschig, matschig, von brauner Soße überzogen. Bei jedem Auftreten lag die Wahrscheinlichkeit nahe, weg zu rutschen. Ich hatte Glück und kam heil bei VP7 am Gramai Hochleger an.
Nun wurde der Tail erträglicher und ich hatte auch wieder Lust, meinen Foto auszupacken um Bilder zu schiessen 😉
Kurz vor VP8 an der Gramaialm fingen dann meine Beine recht ordentlich an, weh zu tun. Die Oberschenkel brannten. Der Schmerz trat immer mehr in den Vordergrund – er dominierte sogar die Schmerzen im Fuss. An diese dachte ich keine Sekunde mehr – die Beine forderten voll und ganz meine Aufmerksamkeit. Jetzt fing die „Auf die Zähne beissen“-Phase an. An VP8 gönnte ich mir nochmal eine etwas längere Pause (vllt 5 Minuten?) Eine ausgedehntere Pause war heute für mich an keinem einzigen VP drin, auf Grund des Wetters wollte ich nicht auskühlen. Ich verblieb an den VP immer nur so lange als nötig und nie so lange als bedürftig. Die Gramaialm ist mit Auto und Bus via Mautstrasse erreichbar – so verlockend war es, hier einfach ein DNF hinzulegen, den Bus zu nehmen und nach Pertisau zu fahren. Ich widerstand – zum einen bezweifelte ich, das mich irgendjemand auch nur in die Nähe seines fahrbaren Untersatzes gelassen hätte und zum anderen wollte und brauchte ich ja so nötig meinen RESET im Kopf. Nach der Gramaialm ging es durch eine Wiese und später auf einem Forstweg runter zur Falzthurnalm. Während andere Mitstreiter verzweifelt versuchten, auf dem Wiesenweg noch eine halbwegs trockene Linie zu finden (welche es schlichtweg nicht gab) lief ich einfach mitten durch die Matsche. Ob meine Füße nun knöcheltief im Matsch oder knöcheltief im Wasser versanken war völlig egal – nass war sowieso schon lange alles an mir 🙂
Der Geist befahl dem Köper, nicht aufzugeben, sondern einfach immer nur einen Schritt vor den anderen zu setzen – und plötzlich war ich am letzten VP, Falzthurnalm
Die letzten Kilometer – auf Asphalt. Zu hart für meine geschundenen Beine. Ich beschloss, 2km von den verbleibenden 5km gehend hinter mich zu bringen um für das letzte Stück nochmal Kräfte zu sammeln. Ja, ich gebe zu – da war ich an einem Punkt, wo ich überhaupt keinen Bock mehr auf Berge und die Alpen und Anstiege und Downhills jedweder Art hatte. So richtig Schnauze voll bzw. Flasche leer. Das war mir bisher noch nie passiert.
Endlich führte der Weg aus dem Wald und der Blick auf die schönen Berge am Achensee liessen mich wieder Frieden mit den Bergen, den Alpen, den Anstiegen und Downhills schliessen. Denn ich hatte sogleich den Gedanken, das ich hier unbedingt mal zum urlauben und trailrennen, gefüllt mit frischer Kraft, herkommen muss 😉
Der letzte Kilometer führte durch Pertisau zum Achensee und endlich lag das Ziel vor mir – gefinished in 8 Stunden und 35 Minuten – trotz allem Kämpfens und Leidens weit unter meiner erwarteten Zielzeit geblieben 🙂 Lächeln war auch wieder möglich 😉
Im Ziel kann man sich in einer großen Scheune umziehen. Ich hatte meine ganzen Wechselklamotten im Rucksack dabei, da ich ja nicht wußte, ob ich überhaupt bis zum Ziel komme. Katja hatte mir mittlerweile eine Nachricht geschickt, das sie leider auf Grund von Knieproblemen an der Eng aufhören musste und bereits mit dem Bus nach Scharnitz unterwegs war. Auch das ist eine klasse Leistung – herzlichen Glückwunsch meine Liebste ❤ :-* 🙂
Ich zog mich schnell um, war um 15.00 Uhr am Transferbus und um halb vier fuhr ich dann – eingekeilt zwischen engen Sitzreihen – in 2 Stunden über das Inntal zurück nach Scharnitz. Es war eine Herausforderung, aus dem Bus zu kommen und gefühlt kriechend ging ich zum Auto zurück. Katja kam mir Gott sei Dank entgegen und half mir. Von meinem Vater hatten wir beide nichts gehört – da war mir klar, das er den Cut off um 14.30 Uhr an der Eng geschafft hatte und weiter zum Ziel unterwegs war. Ihm gebührt mein allergrößter Respekt – er hat die 52km marschierend in 12 Stunden gerockt! Nochmals herzlichen Glückwunsch zu Deinem Finish, geliebter Papa :-* Das war eine ganz riesengroße Leistung! 🙂
Um 23.00 Uhr waren wir dann endlich in unserem Zuhause in München und fielen todmüde ins Bett. Dieses Mal konnte ich sogar richtig gut schlafen.
Irgendwann werde ich nochmal an dieser Veranstaltung teilnehmen – jedoch unbedingt bei schönem Wetter und deshalb spontan…damit ich endlich mal die Laliderer Wände sehen kann 😉
Die größte Überraschung – und beinahe schon spooky – ist die Tatsache, das meine gereizte Plantarsehne nicht mehr reizt. Kein Zwicken, kein Druckschmerz, nichts. So schmerzfrei war ich seit drei Wochen an dem Fuss nicht mehr – ich hoffe zutiefst, das sich dieses Zipperlein auf Nimmerwiedersehen verabschiedet hat. Der Muskelkater ist heute auch schon deutlich weniger, Treppen stellen kein Hinderniss dar 🙂
Klingt nach hartem Kampf am Ende. Tolle Leistung!
Ja, das war es. Aber genau so hab ich es gebraucht – der Kopf ist gewaschen und ich kann die verbleibenden 3 1/2 Wochen bis zum ersehnten Urlaub voll durchstehen ;.)
Man muss ja mal anfangen zu üben, auch Ultras zu meistern, bei denen nicht immer alles so „rund“ läuft 😀
Liebe Grüße Simone
Hallo Simone!
Nochmals vielen Dank für die umfassende Unterstützung von Dir und Katja.
Ohne diese hätte ich den Marsch nicht geschafft.
Es war ein einmaliges Erlebniss, eine so lange Stecke gespickt mit zum Teil harten
Steigungen(besonders die letzte) in Angriff zu nehmen und dann auch noch durch zu stehen.
Schon die Vorbereitunhsphase für dieses Unternehmen mit langen Märschen am Albrand
hat mir sehr viel neue Erlebnisse geschenkt.
Vielleicht gibt es mal was ähnliches gemeinsam zu unternehmen.
Bis Bald
Papa
Hallo Papa,
da wird uns bestimmt noch eine gemeinsame Unternehmung einfallen 😉
Passt schon, so viel Unterstützung war das ja nicht – den Marsch hast Du ganz allein gemeistert!
Liebe Grüße Simi
Gratuliere zur Leistung! Nur… was ist leichtsinnig daran, keinen Trinkvorrat auf einer Strecke mitzunehen, wo es „alle paar Meter“ eine Verpflegungsstation gibt (und es noch dazu gießt wie aus Kübeln)? Kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Der Körper ist auch für (kurzzeitige) Entbehrungen gebaut! (ich bin bis in die Eng nüchtern gelaufen und mir persönlich fehlte es an nichts). Viel Glück weiterhin und vielleicht bis zum Nächstenmal. Eine Mit-Karwendelläuferin
Hallo Eva,
auch Dir Gratulation zu Deiner Leistung!
Ich gebe Dir recht – der Körper ist für Entbehrungen gebaut und wenn Du solange nüchtern laufen konntest ohne das Du deswegen Probleme bekamst ist das ja auch gut. Für mich dient ein gewisses Maß an mitführender Ausrüstung primär der Sicherheit. Standard und Selbstverständlichkeit bei Touren jeglicher Art und Länge im alpinen Bereich – völlig unabhängig davon ob ich an einer Veranstaltung teilnehme (der Karwendellauf ist super organisiert) oder auf eigene Faust unterwegs bin. Dazu zählt Flüssigkeit, Nahrung (inkl. Salztabletten), Notfallset (Rettungsdecke, Heft- und Blasenpflaster, elastische Binde usw) und Warm- und Regenkleidung. Auch wenn es gießt wie aus Kübeln – schwitzen tut man trotzdem und die Gefahr der Dehydration besteht auch bei solchen Verhältnissen. Muskelkrämpfe, ein Sturz, umknicken des Fußes – all das sind Gefahren die einen – wenn sie eintreten – am Weiterkommen hindern können und man findet sich da ganz schnell in einer Notsituation wieder. Ich selbst habe beim Karwendellauf 2 Teilnehmern mit Salztabletten und einem davon zusätzlich mit Wasser ausgeholfen (er hatte nichts dabei) weil sie wegen Muskelkrämpfen nicht mehr weiter konnten. Beide erwischte es zwischen Labestation Falkenhütte und der Engalm, also alpines Trailgelände. Und für die Beiden wären wohl die „alle paar Meter“ zur Labestation ohne Hilfe nicht mehr möglich gewesen.
Gruß Simone
Na dann: schön, dass Du ihnen helfen konntest 😉 In der Hinsicht bin ich wohl gesegnet, weil mich Krämpfe nie geplagt haben. Danke für Deinen Bericht!
Ich wünsche Dir das der Segen bei Dir bleibt – und wenn nicht, hoffe ich das Du das Glück hast eine(n) hilfsbereite(n) und mit Salztabletten ausgestattete(n) Bergfreund(In) in Deiner Nähe hast 😉
Gruß
Hallo Simone,
Vielen Dank für deinen Bericht. Mir ging es ähnlich, ich hatte auch mit ca. 10 Stunden gerechnet und bin dann fast mit gleicher Zeit offenbar unmittelbar vor oder nach dir angekommen.
Hinsichtlich der Ausrüstung stimme ich dir voll zu. Wer schon mal den Rettungshubschrauber für einen verunglückten „alpinen Spaziergänger“ rufen musste, der nichts dabei hatte und innerhalb Minuten bis zu unserem Eintreffen ausgekühlt war, stark blutete …. der sieht das mit ganz anderen Augen. Rettungsdecke und erste Hilfeset ist bei mir bei jedem Lauf in den Bergen Pflicht. Soviel Platz gibt es selbst in der kleinsten Tasche.
LG
Michael
Hallo Michael,
das ist ja witzig – unsere Ähnlichkeit 🙂
Krass was Du da schon erlebt hast – solch ein Erlebnis blieb mir bisher zum Glück erspart. Gefeit ist man davor nicht – auch kann es einen mal ganz schnell selbst erwischen. Gestürzt bin ich schon öfters – hatte aber bisher immer Glück. Das Auskühlen geht rasend schnell, der Kreislauf wird instabil und kolabiert…so schnell kann sich ein „harmloser“ kleiner Unfall in eine lebensbedrohliche Situation wandeln. Eine Rettungsdecke ist das allermindeste, was man dabei haben sollte – und die passt in jede Jackentasche. Safety First!
LG Simone
Also, um Missverständnissen vorzubeugen – Notfalldecke, 1.Hilfe-Paket, Wollpulli und Stirnlampe waren auch bei mir im Rucksackl 😉 Ich wunderte mich auch am Anfang, wieso alle ohne Licht laufen 🙂
😀 😀 😀 passt alles, Eva!