Immer die selben wiederkehrenden Gedanken –
laufen, laufen, laufen. Weit. Weiter.
Wie es wäre von zu Hause nach München zu laufen. Oder mit dem Rad zu fahren. Oder woanders hin, egal, Hauptsache unterwegs.
Draussen sein, mit nichts anderem beschäftigt zu sein und nichts anderes fühlen als mit dem was in mir ist – Atem, Puls, Bewegung – und das was um mich ist – der Weg, die Bäume, die Wiesen und Felder, die Luft, der Wind, Wärme, Kälte, Sonne, Wolken, Regen, Nacht. Ich frage mich, ob es langweilig und eintönig werden würde, nichts anderes zu tun – bewegend erleben, essen, ruhen, schlafen. Würde es mich erfüllen und mir genügen? Ich weiß es nicht.
Manchmal schreit mein Innerstes genau danach, wenn es im Beruf zu viel wird, wenn mich mein Alltag überrollt und ich mich in verschiedensten Verpflichtungen gefangen fühle. Es fühlt sich an wie eine tiefliegende Sehnsucht, die niemals genug Sättigung bekommt. Wäre der Hunger der Sehnsucht gestillt, wenn ich mir die ganze Welt erlaufen würde? Reißaus will ich nehmen…..mir die Welt trailrennend, radelnd, wandernd zu erarbeiten, all die Schönheiten der Natur und die von Menschen verursachte Hässlichkeit anzuschauen, aufzusaugen, in mir zu konservieren. Wege, Bilder, Gerüche, Geräusche.
Je länger ich laufe, desto länger befinde ich mich in diesem zutiefst befriedigenden Zustand der inneren Ruhe, bin nur im Hier und Jetzt, mein Sein ist intensiv. Das ist mehr als genug und nicht mehr als ich brauche.
Doch, eines brauche ich noch: Zeit mit den Menschen, die ich liebe und die mir bedeuten. Ich brauche ihre Nähe. Und ich brauche die Menschen, die so ganz anders sind als ich, mit denen mich aber Eines verbindet:
Laufen, laufen, laufen. Weit. Weiter.
Schön philosophiert 🙂